ASP: Erkennung, Verbreitung und eventuelle Impfung?

Erkennung

Das Friedrich Löffler Institut (FLI) hat anhand von Fotos aus Lettland einen Leitfaden zur Erkennung der ASP erstellt: FLI: ASP Erkennung beim Schwarzwild. Das Dokument zeigt wie am am lebenden Stück und am Aufbruch erkennt ob eine Erkrankung an der ASP vorliegt. Jeder Jäger sollte diese 7 Seiten verinnerlichen und sich vor Augen führen, dass die genannten Symptome am lebenden Stück auf jeden Fall einen Hegeabschuss rechtfertigen!

Verbreitung

Aktuell

Hier die aktuelle Verbreitungskarte des FLI:
FLI ASP Karte 20181113
Auffällig ist, dass im Norden in erster Linie Wildschweine und im Süden hauptsächlich Hausschweine betroffen sind. Woran das liegt kann ich nicht sagen. Ich glaube aber nicht, dass es im südöstlichen Rumänien so viel weniger Wildschweine gibt als in Estland, Lettland und Litauen. Ich bitte jeden, der hierzu etwas beitragen kann sich anzumelden und einen Kommentar zum Beitrag zu hinterlassen!

Vergleich zu den Vorjahren

Vergleicht man die Verbreitung und die Häufigkeit in den Regionen bis 2015 zurück sieht es so aus:
FLI ASP Karte 2017
FLI ASP Karte 2016
FLI ASP Karte 2015
Das Gebiet hat sich ausgedehnt und die Fallzahlen sind, vor allem im westlichen Estland, stark gestiegen.
Hier ist aber auch sehr auffällig, dass die Ausbreitung nach Südosten vor allem Hausschweine betrifft. Stecken diese dann wiederum Wildschweine an? Auch auf diese Frage konnte ich keine wissenschaftlich belastbare Antwort finden.

Dass die Ausbruchsstellen oft weit auseinander sind haben wir ja schon früher diskutiert.

Impfung?

Noch im Oktober 2017 hat das FLI zusammen mit dem DJV eine Pressemitteilung herausgegeben in der erläutert wird, dass es für die ASP in absehbarer Zeit keinen Impfstoff geben wird. Diese Situation hat sich dank der Arbeit von Professor José Manuel Sánchez-Vizcaíno Rodríguez von der Universität Madrid offenbar geändert. Am vergangenen Mittwoch erläuterte der Virologe auf der Viehmesse “Sepor” (Feria ganadera, Industrial y Agroalimentaria) im spanischen Lorca, dass er einen Schluck-Impfstoff entwickelt hat. Das Schutzniveau soll sehr hoch sein. Es gibt aber noch Forschungsbedarf hinsichtlich der Haltbarkeit des Stoffes. Auch hat man noch keine Erkenntnisse zu möglichen Folgen einer Überdosierung durch Aufnahme mehrerer Köder. Marktreif kann die Impfung also vermutlich erst in zwei Jahren sein.

Zwischen 1970 und 1990 hat man viel Erfahrung mit Impfungen bei Wildtieren gemacht. Damals hat man den Fuchs gegen Tollwut immunisiert. Die Probleme sind heute die gleichen wie damals: Wie stellt man sicher, dass nur die zu impfende Tierart auch an den Köder gehen? Wie kann man verhindern, dass Menschen (Kinder) die Köder aufnehmen? Was passiert bei Überdosierung oder mit Tieren, die frisch geimpften Tiere fressen? Beim Wildschein, als Fleischlieferant für den menschlichen Genuss, kommt dann noch hinzu wie man erkennt wie lange die Impfung her ist und wann der Verzehr des Fleisches wieder sicher ist.

Bei all diesen Fragen ist mir nicht klar, ob wir wirklich mit einem Impfstoff und dessen Freigabe rechnen können.

mögliches Fazit:

  • Bitte diskutiert die Früherkennung mit allen Jägern, Spaziergängern und Natur interessierten und bittet um Rückmeldung für den Fall von Auffälligkeiten!
  • Bitte, und das ist besonders wichtig: Informiert jeden, der in ein ASP Gebiet fährt oder von da kommt, auf keinen Fall Fleisch, Tierprodukte oder Trophäen mitzubringen!

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