Eine kleine Serie: Fakten zur Jagd in Deutschland.

Es hat sich herausgestellt, dass immer mehr Menschen unsere kleine Website finden und verweilen um den einen oder anderen Artikel zu lasen. Viele dieser Besucher haben scheinbar mit der Jagd nichts am Hut. Für genau diese Menschen möchte ich eine kleine Serie auflegen in der ein paar Fakten zur Jagd erklärt werden.

Beginnen möchte ich mit:

Was sind eigentlich Trophäen? Sinnloser Schmuck oder wichtiger Indikator?

Ich werde diese Liste weiter ergänzen und hoffe auch auf Fragen und Anregungen die einer Erklärung bedürfen.

Übrigends: “mit etwas nichts am Hut haben” ist eine Redewendung, die seit dem 20. Jahrhundert weit verbreitet ist. Der erfolgreiche Jäger (Erleger) bekommt nach der Jagd auf Schalenwild den sogenannten Erlegerbruch überreicht. Ein etwa Handtellergroßer Trieb Nadel- oder Laubholz wird an die rechte Seite des Hutes gesteckt und für max. 24 Stunden getragen. Wer “etwas am Hut hat” trägt also seinen Stolz zu Tage. “Nichts am Hut haben” ist umgekehrt ein Ausdruck für “keinen Kontakt mit etwas haben” oder sogar Desinteresse.

Was sind eigentlich Trophäen? Sinnloser Schmuck oder wichtiger Indikator?

Was sind Trophäen?

Typische Jagdtrophäen sind Geweihe, Hörner, Haare und Zähne von Säugetieren. Beispiele sind die Waffen (das Gewaff) des Keilers oder die Grandeln des Rothirsches. Auch Krallen und Felle gehören zu den Jagdtrophäen. Beim Flugwild werden Federn als Trophäen getragen. Z.B. die Schwanzfedern des Fasans.

Hegeschau

Auf der jährlichen Hegeschau der Hegeringe, die zum Ende des Jagdjahres (im März) stattfindet, werden die Trophäen des vergangenen Jahres ausgestellt. Der Jäger hat die Pflicht alle Trophäenträger (Geweih- und Hornträger) vorzulegen. Die Trophäen werden nach Altersklassen, Ausbildung und Geschlecht bewertet und mit den amtlichen Abschussplänen verglichen.

Trophäen sind wichtig und interessant

Trophäen sind ein wichtiger Indikator über die Situation des Wildes und zwar sowohl über die erfolgten Abschüsse als auch über das im Jagdgebiet vorkommende Wild. Art und Stärke der Trophäen geben direkte Auskunft über Gesundheitszustand, Erbinformation und z.B. Äsung des Wildes.

Lebendbeschau

Schon beim lebenden Stück Wild beurteilt der Jäger anhand des Bewegungsmusters, des Habitus und der Trophäe den Gesundheitszustand des Wildes und selektiert so für den Abschuss. Die Erhaltung eines gesunden Wildbestandes ist gesetzliche und ethische Pflicht des Jägers. Durch die Erlegung schwacher oder gar kranker Tiere verhindert der Jäger aktiv und entscheidend die Ausbreitung von Krankheiten bei Tier und Mensch. Krankheiten wie z.B. Tollwut, Tularämie, Tuberkulose können vom Tier auf den Menschen übertragen werden.

Trophäensammlung

Über Jahre gesammelte und dokumentierte Trophäen geben einen guten Überblick über die Gesundheit und Entwicklung des Wildes und der Natur im Wirkungsbereich des Jägers.

Rätselhafte Hundekrankheit – erster Fall in Schleswig-Holstein

Bad Oldesloe – Bei einem verstorbenen Hund aus Bad Oldesloe wurden nach einem Bericht der „Lübecker Nachrichten“ unter anderem das Bakterium Providencia alcalifaciens gefunden. Diese Bakterien haben mutmaßlich auch die Erkrankung vieler Hunde in Norwegen ausgelöst. In Skandinavien leiden vermutlich mindestens 200 Tiere unter einer mysteriösen Krankheit. Mehr als 25 Hunde sind nach aktuellen Angaben bereits an der Infektion verstorben.

Umfassende Unterstützung der Europaabgeordneten für die interfraktionellen Arbeitsgruppe “Biodiversität, Jagd, Landschaft”

Brüssel, den 12. September 2019 – Am 10. September haben 50 Abgeordnete des Europäischen Parlaments von sieben verschiedenen Fraktionen zugesagt, die Wiedereinführung der interfraktionellen Arbeitsgruppe “Biodiversität, Jagd, Landschaft” zu unterstützen. Seit ihrer ersten Gründung im Jahr 1985 hat diese interfraktionellen Arbeitsgruppe als wichtigste Plattform für Interessengruppen im Europäischen Parlament gedient. Sie ermöglicht eine offene, politikübergreifende Zusammenarbeit und Diskussionsmöglichkeit zwischen Entscheidungsträgern, Zivilgesellschaft und Experten.

Auf der, von der Europäischen Föderation für Jagd und Naturschutz (European Federation for Hunting and Conservation – FACE) und der Europäischen Grundbesitzervereinigung (European Landowners’ Organization – ELO) organisierten Veranstaltung “Dialog über die Zukunft des ländlichen Raums in Europa” wurde die Grundlegende Rolle der ländlichen Akteure und die sozioökonomische Bedeutung der ländlichen Aktivitäten bestätigt. Der frühere Präsident der Arbeitsgruppe, Karl-Heinz Florenz, eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die Europaabgeordneten und die Vertreter aller großen europäischen Jagdverbände und Grundbesitzerverbände. Er betonte die Bedeutung der Fortführung der Arbeitsgruppe und die historisch bedeutenden Beiträge zur politischen Tagesordnung während der vorangegangenen Wahlperiode.

Torbjörn Larsson, Präsident von FACE, erklärte: “Europa steht vor vielen Herausforderungen in Bezug auf die Artenvielfalt, nachhaltige Landnutzung und Wildtierbewirtschaftung sowie Klimawandel. Jäger und ländliche Akteure sind Schlüsselfiguren für die Umsetzung einer erfolgreichen Umweltpolitik. Wir brauchen eine Plattform, um Sondermaßnahmen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und zur Sicherung einer lebendigen Landschaft erörtern “.

Alain Scriban, Sonderberater von ELO, erklärte: “Wir müssen zum Aufbau- und Erhalt einer ehrgeizige Agenda für Biodiversität und ländliche Entwicklung beitragen. In diesem Zusammenhang wird die Arbeitsgruppe ‘Biodiversität, Jagd, Landschaft’ einen fruchtbaren Dialog zwischen allen verantwortlichen Partnern ermöglichen. Die Gruppe war und ist eine unschätzbare Plattform, die auf EU-Ebene einzigartig ist. Sie nimmt dringende multifaktorielle Fragen und Antworten in Bezug auf Artenvielfalt, Landwirtschaft, Umwelt, Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen und
Klimawandel in einer ganzheitlichen und konkreten Sichtweise vorweg“.


Diese 50 Abgeordneten des Europäischen Parlaments stellen knapp 7% der insgesamt 751 Abgeordneten dar. Tatsächlich ist das im Europäischen Parlament eine große Zustimmung.

Sauer S404 „Fendt 1050 Vario“ Edition – Eine Kapitalanlage?

Eine Waffe als Kapitalanlage? Kann das funktionieren?
Bietet man auf eine Waffe um das Projekt DJV-Projekt „Netzwerk Lebensraum Feldflur“ zu unterstützen?
Oder ist diese Waffe einfach nur so ungewöhnlich und einzigartig, dass man sie einfach haben muss?

Die Auktion der Sauer S404 „Fendt 1050 Vario“ Edition wurde jetzt schon mehr als 105.000 Mal aufgerufen. Es gibt 82 Gebote und der Preis liegt, weniger als eine Woche vor Ablauf der Auktion, bei über 15.000 Euro.

Zugegeben, die Waffe ist ungewöhnlich und einzigartig:

und offensichtlich schießt sie auch gut:

Wie viele kleine Spielzeugtrecker für dieses Video wohl zerschossen wurde bis das 1 Euro Stück am oberen Rand getroffen wurde?

Ich bin gespannt auf den endgültigen Verkaufspreis. Nutznießer ist auf jeden Fall der DJV und die Auktionsplattform.

Brutvogelerfassung im Amt Neuhaus ist abgeschlossen

Zwischen April und dem vergangenen Freitag hat der Diplom Biologe, Herr Laske, im Auftrag der staatlichen Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, Brutbestandserfassungen unserer Vogelwelt durchgeführt. Wir liegen im EU-Vogelschutzgebiet V37 Mittelelbe. Das Monitoring in den NATURA 2000 Gebieten soll unter anderem darüber Aufschluss geben ob die Qualität der Kulturlandschaft den Anforderungen der brütenden Vögel entspricht und wie sich die Zahl der Brutpaare entwickelt.

Das Monitoring-Gebiet ist auf dieser Karte zusehen. Zuletzt war Herr Laske im Bereich Neuhäuser Marsch / Dellien unterwegs.

Nähere Informationen, sowie Fragen und Antworten zu NATURA 2000 stellt die EU auf dieser Seite bereit.

Nächstes Jahr bekommen wir die Karte rechtzeitig vor der Zählung, so dass der Hegering vorab darüber informieren kann, dass sich Fremde Personen und Fahrzeuge im Revier aufhalten.

Brandenburg: Kampf gegen Wildschweine im Dorf geht weiter

Die oberste Jagdbehörde Brandenburgs hat zusammen mit den Bürgermeistern der Gemeinden Stahnsdorf und Kleinmachnow, mit der Wildökologischen Forschungsstelle Eberswalde und den örtlichen Jagdpächtern eine Gesprächsrunde eröffnet.

Wildschweine sorgen in den beiden Gemeinden immer wieder für Aufsehen. Deutschlandweit wurden in den sozialen Medien Bilder und Videos von großen Rotten gezeigt, die sich in aller Ruhe durch die Ortschaft bewegen und teilweise Schäden anrichten.

Die Jagd mit Pfeil und Bogen per Ausnahmegenehmigung ist vom Tisch. Nachdem die wichtigste Voraussetzung für die Genehmigung dieses Pilotprojekts fehlte, nämlich die Begleitung des Projektes durch eine wissenschaftliche Einrichtung, musste die OJB den Antrag ablehnen. Der Einsatz von Schusswaffen in bewohnten Gebieten bedarf immer einer Ausnahmegenehmigung und ist nur mit Einschränkungen möglich. Lärmbelästigung und Gefährdung von Leben und Eigentum ist der begrenzende Faktor. Jetzt sollen neue Wege gegangen werden:

  • Es soll in einer Situationsanalyse geklärt werden wo eine Bejagung möglich ist.
  • Weitere Jagdmethoden sollen geprüft werden.
  • Der Einsatz von “modifizierter Munition” für kurze Schussdistanzen und Schalldämpfern soll geprüft werden.

Wird man den einen “Rambo” finden, der eine Bache mit der Saufeder aus einer Rotte heraus erlegen möchte? Vielleicht.

Potsdamer neuste Nachrichten berichtete schon 2009 in einem Artikel über die Wildschweinplage. Da ist es zehn Jahre später sicher an der Zeit sich Gedanken über die Situation zu machen und zu überlegen wo überhaupt eine Bejagung möglich ist.

Für mich, als Ballistik- und Feuerwaffenexperten, ist die “modifizierte Munition” besonders interessant. Ich frage mich, was der Arbeitskreis erreichen will. Möchte man den Lärm durch die Schüsse reduzieren oder will man die Gefahr durch Querschläger vermindern?

Querschläger kann man effektiv durch sogenannte “Sintergeschosse” vermindern. Feinkörniges Metallpulver wird unter hohem Druck erhitzt, so wird das Geschoss geformt. Sintergeschosse zerbröseln beim Auftreffen auf harte Oberflächen in kleine Bestandteile. Es gibt aber zwei Probleme: 1. Zugelassene Geschosse gibt es nur in Kurzwaffenkalibern und 2. Ist das Blatt oder der Schädel eines Wildschweins zu hart für so ein Geschoss? Mit der Kurzwaffe im Ort Wildschweine erlegen? Das ist dann auch keine Jagd mehr sondern einfach nur noch Schädlingsbekämpfung. Die Genehmigung eines Schalldämpfers für eine Kurzwaffe dürfte in Deutschland zu einer großen Hürde werden.

Wenn es nur um die Reduzierung des Lärms geht ist die Langwaffe mit reduzierter Pulverladung optimal. Den Knall der expandierenden Pulverdämpfe an der Mündung kann man prima mit einem Schalldämpfer reduzieren. Den Überschallknall kann man nur durch ein langsam fliegendes Geschoss vermeiden. Der Schuss mit sogenannter Unterschallmunition ist nicht viel lauter als kräftiges Händeklatschen. Der Nachteil ist, dass die Energie des Geschosses erheblich abnimmt. Die Querschläger-Gefahr kann mit Unterschallmunition nicht gebannt werden.

Wie man sich auch dreht und wendet. Die Jagd in besiedelten Bereichen ist gefährlich und nur etwas für einen Fachmann. Unfälle und Schäden sind nicht auszuschließen und die Frage der Haftung muss vorher geklärt werden.